25 Jul
25Jul

Unsere Glaubensüberzeugungen sollen ausschliesslich auf dem Wort Gottes, der Bibel in ihrem Gesamtzusammenhang beruhen (nicht auf menschlichen, religiösen Traditionen und Systemen). Bei Bedarf lassen wir uns sehr gerne durch Gottes Wort korrigieren.

Die angegebenen Bibelstellen sind eine von uns getroffene Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Wir empfehlen, für ein vertieftes Studium die angegebenen Stellen in der eigenen Bibel nachzulesen, allenfalls unter Einbezug der dort angegebenen Parallelstellen.


Die Bibel

Sie ist die Selbstoffenbarung des ewigen, allmächtigen, allein wahren Gottes. Er selber ist der Autor und hat die Schreiber der 39 Bücher im Alten und 27 Bücher im Neuen Testament in allen Teilen wörtlich inspiriert (jeder Satz, jedes Wort ist von Gott gewählt; Matthäus 5,18) in ihrem Urtext. Daher zeichnet sich die ganze Bibel aus durch Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit und durch höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und Lebens und in allen Bereichen der sichtbaren und unsichtbaren Welt (Johannes 17,17; 2. Timotheus 3,16-17). Die Bibel erklärt uns die Vergangenheit, leitet uns in der Gegenwart an und offenbart uns die Zukunft (1. Korinther 10,6+11; 2. Timotheus 3,16-17; 2.Petrus 1,19-21). Gott hat Sein Wort über Jahrhunderte zuverlässig bewahrt (Psalm 12,7-8; Psalm 18,31; Psalm 19,8-9; Psalm 119,89; Jesaja 40,8; Matthäus 24,35; Lukas 16,17; Lukas 21,33; Jeremia 1,12). Als Übersetzungsgrundlage vertrauen wir dem Masoretischen Text im Alten und dem Textus receptus im Neuen Testament. Wir lehnen jegliche Form von Bibelkritik ab. Eine Bibelübersetzung muss sich treu und genau an den Urtext halten. Nichts von der Bibel darf weggelassen und nichts hinzugefügt werden (5. Mose 4,2; Offenbarung 22,18-19). Die Bibel muss grammatikalisch (entsprechend dem vorliegenden Wortlaut; z.B. Matthäus 22,29-33+41-46), historisch (gemäss der früheren Verwendung der Begriffe; z.B. Matthäus 12,40) und in ihrem Gesamtzusammenhang (z.B. Lukas 4,3-12) ausgelegt werden. Das zentrale Thema der Bibel ist die Person Jesus Christus, der auch das lebendige Wort Gottes genannt wird (Johannes 1,1-3).


Der Gott der Bibel 

Er ist der einzige wahre, ewige, allmächtige, allwissende, allgegenwärtige, anbetungswürdige, heilige, gerechte, richtende, unveränderliche, barmherzige, gnädige und liebende Gott (5. Mose 32,4; Psalm 139,1-8; Offenbarung 4,8; Offenbarung 15,3; 1. Samuel 2,2-3; 2. Samuel 7,22; 2. Samuel 22,31-32; Jesaja 44,6-8; Jeremia 10,10; Psalm 97,3; Römer 2,4-5; Hebräer 12,23; Psalm 103,8; Joel 2,13; Römer 5,8). Sein ganzes Wesen ist Wahrheit, Licht, Herrlichkeit und Pracht (Psalm 89,15; Johannes 8,26; Psalm 96,5-6; Psalm 104,1-2; 1. Timotheus 6,15-16; Offenbarung 21,23). Dieser Eine Gott manifestiert sich (offenbart sich) in 3 Personen als Gott der himmlische Vater, Gott der Sohn Jesus Christus und Gott der Heilige Geist (Matthäus 3,16-17; Matthäus 28,19; Johannes 4,23-24; Johannes 14,9; 2. Korinther 3,17; 2. Korinther 13,13; Epheser 4,4-6; 1. Timotheus 3,16; Hebräer 10,29-31; 1. Johannes 5,7-8; Judas 20-21). Er existiert in Ewigkeit und ist ohne Ursprung und Ende (Psalm 90,2; Offenbarung 5,14). Alle anderen, von Menschen in ihren Religionen erdachten ‚Götter‘ neben dem einen wahren Gott der Bibel entstammen der Einbildung der Menschen oder sind dämonischen Ursprungs (Psalm 97,7-9; Jesaja 44,6-20; Apostelgeschichte 14,8-18; 1. Korinther 8,4-6; 1. Korinther 10,19-21).


Der Herr Jesus Christus 

Der Herr Jesus Christus ist Gottes Sohn von Ewigkeit her; wesensgleich mit Gott, dem Vater, ist Er ewiger Gott. Gezeugt durch Gott, den Heiligen Geist in der Jungfrau Maria ist Er zudem für alle Ewigkeit wahrer Mensch geworden und damit ist Er der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (Johannes 1,1; Johannes 9,35-37; Johannes 10,30; Kolosser 2,9; Hebräer 1,3+8; Psalm 2,7b; Hosea 11,1; Matthäus 1,18-23; Matthäus 2,15; Galater 4,4; Philipper 2,5-8; 1. Timotheus 2,5-6; 1. Johannes 5,20).

Der Herr Jesus ist auch das lebendige Wort Gottes, durch welches Gott die ganze Schöpfung geschaffen hat: die Erde und die Himmel mit allem Leben darin (Kolosser 1,15-17; Johannes 1,1-3; Epheser 3,9; Hebräer 1,2+10; Hebräer 11,3).

Jesus Christus hat in Seinem Leben als Mensch auf der Erde die menschlichen Schwachheiten und Versuchungen in ähnlicher Weise wie alle Menschen durchlebt, aber Er blieb vollkommen ohne Sünde (2. Korinther 5,21; Hebräer 2,17-18; Hebräer 4,15; Hebräer 5,7-9; Hebräer 7,26; 1.Petrus 2,22-23). Er hat mit Seinem Leben und Seinen göttlichen Wundern den Menschen Gottes Liebe und Erbarmen sichtbar und greifbar gemacht; in Seinen Predigten hat Er die Heiligkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe Gottes offenbart (Matthäus 5,48; Matthäus 6,33; Johannes 16,8; Johannes 3,16; Johannes 8,31-32), aber auch die Verdorbenheit, Sündhaftigkeit und Verlorenheit des Menschen (Markus 7,20-23; Lukas 19,10). In allem hat Er die Werke und den Willen Seines himmlischen Vaters getan (Johannes 4,34; Johannes 6,38; Johannes 5,36).

Als Gott hat Er sich selbst erniedrigt in der Menschwerdung (Philipper 2,5-7); als Mensch hat Er sich selbst aus Liebe erniedrigt im freiwilligen Leiden für andere (Markus 10,45; Johannes 10,17-18; Johannes 15,13; Philipper 2,8). Durch Leiden und Erniedrigung ist Er zur Vollendung gelangt und der Urheber des ewigen Heils geworden (Hebräer 5,7-9; 1. Petrus 2,21-24).

Er hat als „Lamm Gottes“ durch Seinen freiwilligen, stellvertretenden Opfertod am Kreuz für alle Sünde aller Menschen und durch Seine Auferstehung aus den Toten die Grundlage geschaffen, dass jeder Mensch, der in Glauben und Busse Jesus Christus als Retter und Herrn annimmt, gerettet wird vor dem Zorngericht Gottes, das über alle kommen wird, die die Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus abweisen oder ignorieren (Jesaja 53,4-7; Johannes 1,29; 1. Korinther 5,7; 1. Petrus 1,18-19; Offenbarung 5,6-9; Johannes 3,36; Römer 1,18; Apostelgeschichte 17,30-31).

Nach Seiner leiblichen Auferstehung aus den Toten und Seiner Himmelfahrt kurz danach sitzt Er nun zur rechten Hand Gottes als Hohepriester und Fürsprecher für die Gläubigen (Lukas 24,5-6; Markus 16,19; Epheser 1,20-23; Hebräer 2,17-18; Hebräer 8,1; Hebräer 9,24; 1. Johannes 2,1). Dort, im Haus Seines Vaters, bereitet Er das Heim vor für die Seinen. Von dort wird Er zurückkehren in die Erdatmosphäre und die Gläubigen, d.h. die Gemeinde als Seine Braut, werden sehr plötzlich verwandelt und angetan mit dem unverweslichen Herrlichkeits-Leib. Sie werden zu Ihm hin entrückt in Wolken und noch in der Luft ihrem Bräutigam begegnen, um für immer bei Ihm zu sein (Johannes 14,2-3; 2. Korinther 11,2; 1. Korinther 15,51-53; 1. Thessalonicher 4,16-17).

Er wird am Ende der siebenjährigen Gerichtsperiode, welche über diese Welt kommen wird, zurückkehren auf die Erde als Richter und König mit grosser Macht und Herrlichkeit und hier Sein messianische Reich des Friedens und der Gerechtigkeit aufrichten (Lukas 21,27; Apostelgeschichte 10,42; Apostelgeschichte 17,30-31; Offenbarung 19,6+11; Jeremia 23,5-6; Jesaja 32,15-18; Jesaja 9,6; Jesaja 60,17; Sacharja 9,10).


Der Heilige Geist Gottes 

Er ist die dritte Person des Einen wahren Gottes (Matthäus 28,19; Lukas 3,22; Johannes 14,16-17). Jesus Christus war als Mensch auf der Erde erfüllt mit dem Heiligen Geist und erfüllte Gottes Auftrag (Lukas 4,1; Jesaja 11,1-2). Er wirkte die Wunder Gottes in der Kraft des Heiligen Geistes (Lukas 4,18-19; Johannes 9,4; Hebräer 9,14). Jesus Christus versprach Seinen Jüngern, dass nach Seiner Auferstehung und Himmelfahrt anstelle Seiner eigenen leiblichen Anwesenheit «die Verheissung des Vaters» bzw. «die Gabe Gottes» auf sie kommen wird. Dies hat sich am Tag der Pfingsten erfüllt (Johannes 7,39; Johannes 16,7; Apostelgeschichte 1,4-5; Apostelgeschichte 2,1ff; Apostelgeschichte 8,20): Der Heilige Geist der Wahrheit kam als ihr Beistand, Tröster und als Quelle der himmlischen Kraft. Er wird Christus bezeugen in den Jüngern, sie in alle Wahrheit leiten, ihnen das Zukünftige verkünden, Christus verherrlichen. Er ist die himmlische Kraft der Heiligkeit in Person (Johannes 14,26; Johannes 15,26; Johannes 16,8-14; Apostelgeschichte 1,8). Christus Selber und der Vater kommen durch den Heiligen Geist und nehmen Wohnung in den Menschen, die Christus lieben und Sein Wort befolgen (Johannes 14,23; 1. Johannes 3,24). Alle echten Söhne und Töchter Gottes werden in ihrem Leben durch den Geist Gottes bewohnt und geleitet (Römer 8,9+11+14). Er befähigt zu einem Leben in der Nachfolge Jesu Christi, in der Heiligung und im Dienst für Christus, indem Er Selber für die Gläubigen eintritt (Römer 8,26-27; Apostelgeschichte 1,8; 2. Petrus 1,3-7; Hebräer 13,21).

Mit der Wiedergeburt bzw. der Neu-Zeugung durch Gott zieht der Heilige Geist ein in den Menschen, der damit das neue Leben aus Gott bzw. die neue Natur empfangen hat. Er wird in diesem Moment mit dem Heiligen Geist getauft und in den Leib des Christus eingefügt (Apostelgeschichte 1,5-8; Apostelgeschichte 10,45; Apostelgeschichte 11,17; 1. Korinther 12,13). Der Gläubige wird mit dem Geist Gottes versiegelt und somit ausgestattet mit dem Unterpfand (Anzahlung) auf die zukünftige leibliche Erlösung und Verherrlichung mit dem Auferstehungsleib (Johannes 3,5-8; 2. Korinther 1,22; Epheser 1,13-14; Epheser 4,30; Titus 3,5-6; Römer 6,5; 1. Korinther 15,51-53). «Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind» (vgl. Römer 8,14-16).

Durch den Glauben und durch das Wort Gottes bewirkt der Geist Gottes die Wesensveränderung und Umgestaltung der Gläubigen in das Bild und Wesen Jesu. Dieser Prozess wird sichtbar in der Geistes-Frucht: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Römer 12,1-2; 2. Korinther 3,18; Galater 5,22). Die Frucht, die Gott der Vater als Weingärtner am Gläubigen sucht, ist das Wesen Seines Sohnes (Johannes 15,1-2). Das Wesen des Heiligen Geistes entspricht dem Wesen Jesu, welches in der göttlichen Liebe zum Ausdruck kommt (1. Korinther 13,4-7; Römer 5,5).

Der Heilige Geist bewirkt die wahre Einheit in den Gemeinden; Er gibt unterschiedliche Gaben zum allgemeinen Nutzen in der Gemeinde (Römer 12,3-8; 1. Korinther 12-14; Epheser 4,3-6).

Jeder Gläubige ist aufgerufen, alles Böse zu meiden und den Heiligen Geist nicht zu betrüben, sondern sich von Ihm ganz erfüllen zu lassen (1. Korinther 15,33-34; Epheser 4,30; Epheser 5,18).

Jeder Autor der Bibel wurde bei jedem Wort, das uns heute überliefert ist, vom Geist Gottes inspiriert. Wir brauchen den Geist Gottes, um die Bibel in ihrer Tiefe zu erfassen (1. Korinther 2,9-16; 2. Timotheus 3,16-17; 1. Petrus 1,10-12; 2. Petrus 1,20-21; 1. Johannes 2,20+27).

Der Geist Gottes tut auch Sein Werk in der Welt, an den Ungläubigen: Er überführt von Sünde, von Gerechtigkeit und vom Gericht (Johannes 16,8-11; Apostelgeschichte 2.37).


Die Geisterwelt (Engel und Dämonen) 

Sie wird durch die Bibel offenbart als genauso real wie die sichtbare Welt (Daniel 10,10-21; Hebräer 1,14; Epheser 6,11-12; 1. Petrus 5,8-9).

Gott hat die Engel als hochintelligente Wesen schon vor der Erschaffung der Erde (Hiob 38,4-7) geschaffen, zu Millionen und in verschiedenen Hierarchie-Stufen. Sie werden auch «Göttersöhne» genannt; vgl. auch ‘Cherubim‘, ‘Seraphim’, ‘die vier lebendigen Wesen’ (Psalm 29,1; Daniel 10,13; Epheser 1,20-21; Offenbarung 5,11). Es gibt Hinweise, dass die Engel nicht körperlose Geister sind, sondern dass sie (für uns meist unsichtbare) Körper haben und dass sie, je nach Auftrag, sichtbare menschliche Körper annehmen können, in denen sie sich bewegen, reden, sogar essen (1. Mose 18; Markus 16,5-6; Hebräer 13,2) – auch wenn es nicht Körper aus Fleisch und Blut sind. 1. Korinther 15 beschreibt, dass es irdische und himmlische Körper gibt, natürliche und geistige Leiber.

Die Engel sind höhergestellt als die Menschen mit ihren irdischen und natürlichen Körpern.

Aber die erlösten Gläubigen werden in ihrem Auferstehungsleib über die Engel erhoben und diese sogar richten/beurteilen (Psalm 8,5-6; 1. Korinther 6,3). Jeder einzelne Engel ist direkt von Gott erschaffen; es gibt keine geschlechtliche Vermehrung (Jesaja 40,26; Lukas 20,34-36).

Die Engel haben ihnen zugewiesene Wohnstätten im Universum, Zutritt zur Erde und sogar auf Gottes Ruf hin Zutritt vor Seinen Thron (Judas 6; Hiob 1,6-7). Sie empfangen Aufträge, z.B. zur Übermittlung von Botschaften (Hebräer 2,2; Daniel 10,21; Lukas 1,26ff; 1. Könige 22,19-22). Sie sind „ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen“ (Hebräer 1,14; Psalm 91,11). Ihre Hauptaufgabe ist die Anbetung Gottes, das Verkündigen der Herrlichkeit und Ehre Gottes (Nehemia 9,6; Psalm 19,2-4; Offenbarung 5,11-12; Offenbarung 7,11-12).

Satan (der Teufel, die alte Schlange, der Drache), der wahrscheinlich höchste Engel („schirmender Cherub“), war ausgestattet mit vollendeter Weisheit und vollkommener Schönheit, der leuchtende Glanzstern (Luzifer). Er hat sich eines Tages voller Stolz und Rebellion gegen Gott erhoben. Zweimal wird sein Fall in der Bibel geschildert, jeweils „getarnt“ hinter dem Sturz eines historischen Königs (Jesaja 14,4-21; Hesekiel 28,11-19).

Auch viele andere Engel liessen sich von seiner Sünde des Stolzes und der Rebellion gegen Gott anstecken. Sie wurden zum Heer Satans, zu den bösen Geistern (Dämonen; Offenbarung 12,4+7). Einige von ihnen sind bereits im Abgrund (Abyssos und Tartaros) gefangen (Offenbarung 9,1-2; 2. Petrus 2,4; Judas 6), andere stehen weiterhin im Dienst Satans. Im Neuen Testament wird Satan auch „Fürst und Herrscher der Luft“ (Epheser 2,2) und „der Gott dieser Weltzeit“ (2. Korinther 4,4) genannt. Seine dämonischen Diener sind die „obersten Fürsten, die Gewaltigen, die Weltbeherrscher der Finsternis, die Geisteswesen der Bosheit in der unsichtbaren Welt“ (Epheser 6,12; Daniel 10,12-21). Hinter den Göttern und Götzen der Menschen, hinter ihren Religionen und Erleuchtungslehren stehen Dämonen (1. Korinther 10,19-20; 1. Timotheus 4,1-3; 5. Mose 32,17; Jeremia 10,11). Wie Satan selbst, der immer auf Betrug und Verführung aus ist, verkleiden sie sich gerne als mitleidvolle Engel des Lichts und treten in unserer Zeit insbesondere auf in den verschiedenen esoterischen und fernöstlichen Entspannungs- und Heilungs-Praktiken (2. Korinther 11,13-15; vgl. Johannes 14,6).

Von Anfang an hat Satan dem Werk Gottes an den Menschen widerstanden und versucht, Gottes Heilsplan zu verhindern. Er ist ein Menschenmörder und Lügner von Anfang an und hasst Gottes Volk Israel, ebenso die Gläubigen der Gemeinde; er hasst alles Gute und jede göttliche Ordnung (1. Mose 3,1-5; Johannes 8,44; Sacharja 3,1-2).

Der Herr Jesus Christus hat durch Seinen Tod am Kreuz den Satan und seine ganze Welt der Finsternis völlig besiegt (Kolosser 2,14-15; Hebräer 2,14; 1. Johannes 3,8). Unter der Zulassung Gottes hat der Teufel noch seinen Wirkungsbereich in dieser gefallenen Welt behalten, aber er weiss, dass er nur noch sehr begrenzte Zeit für sein bösartiges Werk hat (Hiob 1,6-11; Epheser 2,2; Offenbarung 12,9-12). Er versucht immer wieder, die Gläubigen durch Verfolgung zu zerstören (Matthäus 10,28; Matthäus 24,9; Lukas 21,16-17; Johannes 15,18-20; Johannes 16,2; 1. Petrus 5,8; Offenbarung 2,10) und durch Verführung, List und Betrug zu Fall zu bringen (2. Korinther 2,11; 2. Korinther 11,3+14; Epheser 6,11; 2. Thessalonicher 2,9-10). Aber die Gläubigen sind in Christus vollkommen sicher vor dem letzten Zugriff Satans und können ihm widerstehen (Johannes 10,29; Römer 8,37-39; Jakobus 4,7; 1. Petrus 5,9; 1. Johannes 2,13; 1. Johannes 5,18).

Bei der sichtbaren Wiederkunft Jesu Christi zur Aufrichtung Seines messianischen Königreiches wird Satan in den Abgrund (Abyssos) geworfen, um am Ende nach kurzer Freilassung zusammen mit seinen Dienern seinem ewigen Bestimmungs- und Bestrafungsort, dem Feuersee, zugeführt zu werden (Matthäus 25,41; Offenbarung 20,1-3+7-10).


Der Schöpfungsbericht 

Der Schöpfungsbericht in 1.Mose 1 und 2 gibt die Entstehungsgeschichte der unbelebten und der belebten Welt wieder. Gott hat sie in sechs wörtlich zu verstehenden Tagen, markiert durch „Abend und Morgen“, geschaffen durch das lebendige Wort Gottes (Nehemia 9,6; Hiob 38+39; Psalm 104; Johannes 1,1-4; Apostelgeschichte 14,15; Römer 1,18-20; Kolosser 1,16-17; Hebräer 1,2; Hebräer 11,3).

Gott schuf alles Leben auf der Erde so, dass es sich ausschliesslich „nach seiner Art“ vermehrt (1. Mose 1,11-12+21+24-25).

Zuletzt hat Gott den Menschen erschaffen. Direkt aus dem Erdboden (hebräisch adamah) hat Er ihn geformt und ihm Seinen Atem (Geist) des Lebens eingeblasen, und der Mensch wurde zu einer „lebendigen Seele“ (1. Mose 1,26-27; 1. Mose 2,7; Apostelgeschichte 17,24-26; Psalm 139,13-16).

Gott hat den Menschen als Mann und Frau erschaffen. Er hat sie beide als Mann und Frau zur gegenseitigen Ergänzung zusammengefügt in der tiefen, von Liebe geprägten Beziehungsgemeinschaft der Ehe, wo sie zu einem Organismus (einem Fleisch) zusammenwachsen sollen (1. Mose 2,18-24; vgl. Epheser 5,25+28-32).

Adam und Eva (hebräisch chawwah = Leben) sind die Ureltern aller nachkommenden Menschen geworden. Gott gebot den Menschen, fruchtbar zu sein und sich auszubreiten über die ganze Erde. Er übertrug ihnen die Verantwortung zur Oberaufsicht, sorgsamen Pflege und Bebauung der Schöpfung nach Gottes Anweisungen (1. Mose 1,28-30; 1. Mose 2,15+19-20; 1. Mose 9,1+7; Jakobus 3,7).

Gott erschuf Adam und Eva in Seinem Bild, als unschuldige und gute, über allen anderen Lebewesen stehende Kreaturen, ausgestattet mit einer ewigen Seele. Adam und Eva lebten in herzlicher Gemeinschaft und in direkter Kommunikation mit dem allmächtigen, heiligen und liebevollen Gott und Schöpfer. Ihr innerstes Wesen widerspiegelte das Wesen Gottes. Mit glückseligem und freiem Willen war ihr Wünschen und Wollen auf Gott ausgerichtet. Sie wussten nichts von Bosheit, Leid und Tod (1. Mose 1,26-31; 1. Mose 2,8-17; vgl. 1.Mose 3,8).

Gott hat auch nach der Schöpfung dem gefallenen Engel Satan den Zutritt zur Erde gewährt, seiner ihm zugewiesenen Wohnstätte (bis dieser einst für immer seinem Bestimmungsort, dem Feuersee, zugeführt wird). Auch gab Er den Menschen das Gebot, nicht von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen, um nicht dem Tod (eine Auswirkung der Sünde Satans) zu verfallen (1. Mose 2,16-17). Diese Herausforderung für die Menschen sollte ihr Empfinden und Verlangen zu Gott hin stärken, ihr Innerstes festigen und ihr Herz prüfen (vgl. 2. Mose 15,25; 5. Mose 8,2; Richter 2,21-22; Psalm 139,23-24).

Aber Adam und Eva liessen sich durch die Lüge und List Satans verführen und nahmen von der süssen Frucht des Stolzes und der Selbstüberhebung und assen. Genau wie Gott vorher gewarnt hatte, fielen sie sofort unter die Macht der Sünde und damit unter den Fluch des Todes (Römer 5,12; 6,23). Tod und Verderben legten sich wegen dem Sündenfall des Menschen wie ein Schleier über die ganze Schöpfung (Jeremia 12,4; Römer 8,20-22). Das Wesen (die Natur) der Menschen glich nicht mehr dem ihres Schöpfers, sondern vielmehr dem ihres Verführers und neuen Meisters (Johannes 8,44). Durch ihre Sünde wurde ihr ganzes Wesen und ihr Herz (und das all ihrer Nachkommen) sündig und verdorben, dem Bösen zugewandt, angefüllt mit Egoismus und Stolz (1. Mose 4,4-8; Markus 7,21-23; Galater 5,19-21). Die innige Beziehung zu Gott war durch ihre Sünde gegen Gott zerstört. Ab sofort trennte sie ein unüberbrückbarer Graben von Gott (1. Mose 3,24; Jesaja 59,2; Jesaja 64,6; vgl. Jakobus 4,4). Der Adam und Eva von Gott eingehauchte Geist wich von ihnen, sie (und alle ihre Nachkommen) waren nun geistlich tot, d.h. abgestumpft und unempfänglich für Gottes Willen und Wirken (Epheser 2,1-5; Epheser 4,17-19; Kolosser 1,21). Im weiteren Verlauf starben sie und alle ihre Nachkommen auch körperlich (1. Mose 3,19; Hiob 14,10-12; Psalm 39,5-6+12; Psalm 49,13-15; Psalm 90,3+9-10; Psalm 144,4; Jesaja 40,6-8; Lukas 12,20; Jakobus 4,14), und ihre ewige Existenz wird demselben Bestimmungsort ihres Verführers zugeführt werden (Matthäus 25,41; Offenbarung 20,12-15).

 

Der Heilsplan Gottes

Gottes Heilsplan gründet sich in der Tatsache, dass Gott Liebe ist (1. Johannes 4,8-10; Römer 5,8), voll Mitleid und Erbarmen (Jakobus 5,11). ER hat Adam und Eva schon unmittelbar nach dem Sündenfall rudimentär Seinen Heilsplan angekündigt und ihnen den Erlöser aus der Macht Satans und des Todes verheissen (1. Mose 3,15).

Wie Gott ihnen geboten hatte, vermehrten sich die Menschen (1. Mose 1,28). Es vermehrte sich auch Sünde und Bosheit über alle Massen unter dem zerstörerischen Einfluss Satans (1. Mose 6,1-6+12), der sich selber zum Fürsten unter den Menschen in der unsichtbaren Welt gemacht hatte (Epheser 2,2; Johannes 8,44). In der Folge richtete Gott zum ersten Mal die ganze Menschheit durch die weltweite Wasserflut (Sintflut, 1. Mose 6-9; zahllose Fossilien bezeugen noch heute dieses weltweite Gericht Gottes). Einzig Noah suchte und fand Gnade bei Gott, dem Herrn (1. Mose 6,8-9), und Gott rettete ihn zusammen mit seiner Familie (acht Personen) in der Arche.

Nach wenigen Generationen verschworen sich die Nachkommen Noahs. Mithilfe der damaligen technischen Entwicklung versuchten sie einen Turm bis zum Himmel zu bauen, um sich selber gross zu machen («uns einen Namen machen»). Sie wollten versuchen, Gott zu überwältigen und zu entthronen durch Bündelung und Zentralisierung der menschlichen Kräfte und Errungenschaften. Als treibende Kraft hinter diesem Bestreben ist unübersehbar Satan selber zu erkennen (Jesaja 14,13-14). Gott offenbarte schon damals, dass die von Ihm abgefallene Menschheit damit ihr ultimatives Ziel zu erkennen gegeben hatte.

Die Sprachenverwirrung hatte sie vorerst in ihrem bösen Ansinnen zurückgebunden. – Aber es wird die Zeit kommen, wo ihnen durch die technologische Weiterentwicklung fast nichts mehr unmöglich sein wird von dem, was sie sich vorgenommen haben: vgl. unsere Welt des 21. Jahrhunderts (1. Mose 11,1-9; Psalm 2,1-3; vgl. 5. Mose 32,3-5).

Gott berief in der zehnten Generation nach Noah den Abraham (1. Mose 12,1-4), der sich vor Gott demütigte, eng mit Gott wandelte, seinen lebendigen Glauben durch Gehorsam gegenüber dem Willen und Gebot Gottes unter Beweis stellte und so zum Vater aller Glaubenden wurde (1. Mose 15,6; 1. Mose 22,16-18; Römer 4,11-12; Galater 3,6-9).

Wie Gott dem Abraham verheissen hatte, entstand aus seiner Nachkommenschaft das Volk Israel, das von Gott aus Liebe zu Seinem Eigentum erwählt wurde (5. Mose 7,6-8). Es war dazu bestimmt, als heiliges, für Gott ausgesondertes Volk Ausgangspunkt des angekündigten Erlösers und Messias Israels und des Retters für die ganze Menschheit zu werden (1. Mose 49,10-11; Jesaja 49,5-6). Gott stellte dem Volk Israel in Aussicht, unter ihnen zu wohnen und Gemeinschaft mit ihnen zu pflegen, sie zu segnen und zum Segen für die ganze Welt werden zu lassen (1. Mose 12,3; 1. Mose 18,18; 1. Mose 26,4-5; 1. Mose 28,14; 3. Mose 26,1-13; 5. Mose 28,1; Hesekiel 34,26; vgl. Matthäus 25,31-40). Dazu gab Er ihnen nicht nur einen Mittler, Mose, sondern auch Sein Gesetz und Seine Rechtsbestimmungen (Gebote) am Berg Sinai. Auf der Grundlage Seines Gesetztes schloss Gott einen Bund mit dem Volk Israel (2.Mose 19-31). Das Gesetz Gottes ist der schriftlich festgehaltene Wille Gottes und es enthüllt dem Menschen die Gerechtigkeit Gottes, d.h. die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt (3. Mose 18,3-5; Römer 2,13; Römer 3,21; Römer 10,5). Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut. Die Aufgabe des Gesetzes ist es, die Sündhaftigkeit des Menschen ins Bewusstsein zu führen und die Sünde zu richten, d.h. zum Tod zu verurteilen (Römer 3,20b; Römer 7,7-13).

Aufgrund ihrer Hartherzigkeit, ihres wiederholten Abfalles von Gott und ihres Ungehorsams ist Israel durch all die Jahrhunderte bis heute durch viele Tiefen, Bedrängnisse bis hin zu Genozid gegangen (3. Mose 26,14-39; 5. Mose 28,15-69; 5. Mose 31,14-30). Gott hat unermüdlich als Vater Seine Arme ausgestreckt und durch Seine Propheten das Volk zu Busse und Umkehr gerufen (2. Chronik 36,15-16; Jesaja 65,1-3; Jeremia 7,25-26; Jeremia 25,4-7; Jeremia 35,15).

Die Liebes-Erwählung Israels durch Gott und die hohe, unverdiente Vorzugs-Stellung mit zahllosen Segnungen und Verheissungen bedeuten auch eine umso höhere Verantwortung auf Seiten des Volkes.

Wie tragisch und folgenschwer, dass das Volk Israel seinem Gott immer wieder den Rücken gekehrt und sich aufgelehnt hat gegen IHN. Bis heute haben die Juden lieber nichtigen Götzen und okkulten Göttern ihre Verehrung gebracht, lieber dem eigenen religiösen System und ihrem Stolz gehuldigt und haben sich immer wieder selber Hilfe beschafft durch militärische Bündnisse mit andern Nationen (Jesaja 30, 1-3; Jeremia 2,11-13+18+36-37; Jeremia 17,5; Römer 2,17-3,9; Römer 9,4-8; Römer 10,3). Und so hatte dies auch bis heute tiefschürfende geistliche Konsequenzen für den grossen Teil der Juden (Matthäus 27,25; Lukas 23,28). In der heutigen gerichtsreifen Welt gibt es eine Gruppe von Menschen («Elite», «Globalisten»), welche gegen die ganze Menschheit, gegen das Volk Israel und gegen Gott Selber überaus feindlich gesinnt sind. Es stimmt nachdenklich, dass viele dieser Menschen Juden sind oder vorgeben, jüdisch zu sein (Hesekiel 5,5-9; Hesekiel 16,46-51; Matthäus 11,21-24; Matthäus 12,41-42; Matthäus 23,33-35; Lukas 12,47-48; 1. Thessalonicher 2,14-16; Offenbarung 2,9; Offenbarung 11,8).

Doch es gab immer den kleinen Überrest, der mit ganzem Herzen an Gott hing und Seinen Willen tat (1. Könige 19,18; Jesaja 10,20-22). Gottes Verheissung steht unverändert, dass die Juden nach der noch ausstehenden schlimmsten Verfolgungs- und Leidenszeit am Ende der Trübsal (siebenjähriges Gericht Gottes über die ganze Erde und insbesondere über Israel) als ganzes noch übriggebliebenes Volk ihren Messias Jesus Christus, den sie getötet hatten, erkennen und sich von Herzen zu ihrem Gott bekehren und von neuem geboren werden. Und Gott, der Herr, wird ihnen vergeben (Jesaja 43,25; Jesaja 44,22), ihr Geschick wenden und sie in ihrer Berufung (zum Segen zu sein für die ganze Welt) wiederherstellen (1. Mose 18,18; Jeremia 31,31-37; Jeremia 33,6-26; Jeremia 50,20; Sacharja 8,23; Sacharja 12,10-13,1; Römer 11,25-27).

Aber nicht nur Israel, alle Menschen leben seit dem Sündenfall in Verehrung ihres Ego und als Besserwisser in Auflehnung gegen Gott und Seine Gebote. – Die angeborene und tödliche Krankheit der Sünde wird von Generation zu Generation weitergegeben (1. Mose 6,11-13; Hiob 25,4-6; Psalm 5,10-11; Psalm 53,2-4; Psalm 140,3-4; Prediger 9,3; Jesaja 53,6; Jeremia 9,1-5; Jeremia 17,9-10; Markus 7,21-23; Römer 1,18-32; Römer 3,10-18; Römer 5,12-19; Römer 6,23).

Gott, der allmächtige Schöpfer, liebt die Menschen, Seine Geschöpfe, die alle durch ihre innewohnende Rebellion und Sünde (das Wesen Satans) IHM zu Feinden geworden sind (Jesaja 59,1-8; Römer 5,8-10; Jakobus 4,1-4). Seine Liebe ist der Grund dafür, dass Er die von der Sünde verdorbene Menschheit nicht ausgerottet hat und sie stattdessen zur Busse und Umkehr ruft (Jesaja 55,1-3; Hesekiel 18,21-23+30-32; Hesekiel 33,11; Sacharja 1,3). Jeder Mensch kann durch Glauben an Gott und an Seinen Erlöser Jesus Christus errettet werden vor der ewigen Verdammnis (Johannes 3,16; Römer 2,3-4; 1. Timotheus 2,4; 2. Petrus 3,9; 1. Johannes 2,2).

Doch ebenso real wie Gottes Liebe zu den Menschen (zu Israel und zu den übrigen Nationen), ist Seine Heiligkeit und damit Sein Zorn und Sein Hass gegen die Sünde Satans im Menschen: die stolze Selbstüberzeugung und Rebellion (Jesaja 14,9-15; Römer 2,5-6+9). Auch alle selbstproduzierten Bemühungen, gut und gerecht zu sein, alle religiösen und moralischen Anstrengungen, können Gott nicht über das böse, IHM feindlich gesinnte Herz des Menschen hinwegtäuschen: In seinem Innersten ist auch der beste Mensch gottlos und ohne wahre Gottesfurcht (Psalm 36,2; Sprüche 8,13; Jesaja 64,5; Römer 2,1+17-23; Römer 3,4+9); und für den Menschen gibt es nichts Schrecklicheres als Gottes Zornesfeuer gegen Seine Feinde, gegen die Gottlosen und Sünder (5. Mose 32,22+39-41; Jeremia 4,4; Matthäus 13,41-42+50; Matthäus 18,6-7; Lukas 13,27-28; Römer 1,18; 2. Thessalonicher 1,8-9; Hebräer 10,26-27+31).

Jeder Mensch, der seine eigene Verdorbenheit und Sündhaftigkeit vor Gott nicht erkennen und zugeben will, der sich nicht mit Gott versöhnen lässt durch das Heil (= Jesus Christus), das Gott für alle gegeben hat, der sich Gott und Seinem Wort nicht unterwirft und seine Gesinnung gegen Gott und damit seinen Lebenswandel nicht völlig verändern lässt, wird sterben, weil Gottes Zorn auf ihm bleibt (Johannes 3,36). Seine Seele wird in das brennende Totenreich hinabfahren, um später auferweckt zu werden zum Gericht und zur ewigen Verdammnis (Psalm 9,18; Psalm 49,7-15; Lukas 16,23-24; Offenbarung 20,12-15).

Die unfassbar grosse Liebe Gottes hat IHN zu Seinem Heils-Handeln (Heilsplan) veranlasst. Seine Liebe hat bewirkt, dass Gott den Menschen Seine Gnade (= unverdiente Nachsicht und Segnungen; Vergebung aller Schuld und Erlass der Strafe für den reuigen Sünder) anbietet in der Person Seines Sohnes Jesus Christus (Johannes 3,16; Johannes 1,14+17; Epheser 2,8). Es ist auch diese Gnade, welche die Menschen, die das Geschenk der Gnade angenommen haben, erzieht und sie zu einem gottwohlgefälligen Leben führt (Titus 2,11-12).

Durch das ganze Alte Testament ziehen sich die Ankündigungen (Prophetien) dieses Erlösers: der Messias und Retter, der Sohn Gottes: Gott nennt Ihn öfters «mein Heil» (hebräisch ‘yeschua’) oder «mein Knecht» (1. Mose 3,15; 1. Mose 49,10; 5. Mose 18,15-18; Hiob 19,25-27; Psalm 2,7-8; Jesaja 44,22-24; Jesaja 49,6; Jesaja 52,13; Jesaja 53,4-6; Jesaja 59,20; Hosea 11,1/Matthäus 2,15; Hosea 13,14; Zephanja 3,17; Maleachi 3,1). Gleichzeitig wird ER von König David abstammen, «Sohn Davids» sein (2. Samuel 7,12+16; Jesaja 22,22; Jeremia 23,5; Hesekiel 34,23-24). In den Ankündigungen wird deutlich, dass der Erlöser und Messias nicht von Anfang an als Herrscher und König auftreten, sondern als kleines Kind geboren wird (Jesaja 7,14; Jesaja 9,5; Micha 5,1-2); dass ER demütig, «als Knecht Gottes» auftreten, den Menschen Gutes tun und schlussendlich den schwersten Leidensweg gehen wird, weil ER alles Unheil, alle Sünde der Menschen Sich selber aufladen wird, um als vollkommenes, sündloses Opferlamm Sein Leben und Sein Blut hinzugeben (Psalm 22,17; Psalm 69,8+20-21; Jesaja 42,6-7; Jesaja 49,4-6; Jesaja 50,6; Jesaja 52,13-53,12; Jesaja 61,1-2; Daniel 9,26a; Micha 4,14; Sacharja 9,9b).

Diese vollkommene Sühnung der Sünde durch Christus wird die gesamte Ausgangslage für die Himmel, für die Erde, für die Menschen, ja, für die ganze Schöpfung, die durch die Sünde Satans beschmutzt und verdorben ist, völlig verändern: Gott hat in dem vergossenen Blut Seines geliebten Sohnes am Kreuz alles, was auf der Erde und was im Himmel ist, mit Sich selbst versöhnt (Römer 8,19-23; Kolosser 1,15-20; 2. Korinther 5,17-21; Hebräer 9,11-12+23-26).

Das eigentliche Herzstück von Gottes Heilsplan ist die leibliche Auferstehung Jesu Christi aus den Toten. Der Herr Jesus Christus hat als Mensch aus Fleisch und Blut gelitten bis zum Tod und ist als Mensch auferstanden mit einem verherrlichten Leib aus «Fleisch und Knochen», der nicht mehr sterben kann (Psalm 16,9-10; Psalm 30,4; Psalm 49,16; Lukas 24,39-43; Johannes 1,14; Apostelgeschichte 2,24-32; Römer 1,3-4; Galater 4,4; Philipper 2,6-8; 1.Timotheus 3,16; Hebräer 2,17-18; Hebräer 4,15; Hebräer 5,7-10). ER hat durch Seine Auferstehung Satan, Sünde und Tod besiegt und entmachtet (Johannes 11,25-26; Apostelgeschichte 4,33; Apostelgeschichte 17,18; Römer 6,9-10; Römer 8,34; 1. Korinther 15,1-8+12-28+54-57; Kolosser 2,14-15; Hebräer 2,14-15; Hebräer 10,12-13; 1. Johannes 3,8; Offenbarung 1,5; Offenbarung 20,14-15; Offenbarung 21,4).

Durch Seine Auferstehung werden auch die Seinen (die echten Gläubigen) auferweckt (bzw. im Moment der Entrückung verwandelt) zum ewigen Leben mit einem Leib, der dem Leib der Herrlichkeit Jesu Christi gleichgestaltet sein wird (Römer 6,4-8; Römer 8,11+29; 1. Korinther 6,14; 1. Korinther 15,50-53; 2. Korinther 4,14; Kolosser 2,12-13; Kolosser 3,1; 1. Thessalonicher 4,13-18; 1. Petrus 1,3-5; 1. Johannes 3,2; Offenbarung 20,6).


Der persönliche Weg des Menschen zur Erlösung und Versöhnung mit Gott

Seit dem Sündenfall hat der sündige Mensch keinen Zutritt mehr in die Gegenwart Gottes, keinen Zutritt zum ewigen Leben. Vielmehr befindet er sich mit seiner Sündennatur unter dem kommenden Zorngericht Gottes (1. Mose 3,22-24; 1. Samuel 6,20; Nahum 1,6; Lukas 3,7; Römer 3,9-10).

Jede einzelne Sünde ist Rebellion gegen Gott und macht den Menschen ungerecht vor Gott, so dass jeder Mensch durch seine angeborene Sündennatur in Gottes Augen voller Ungerechtigkeit ist (Jesaja 64,5; Römer 1,18; Römer 2,5; Römer 3,4-5). Niemand kann Zutritt haben in die Gemeinschaft mit Gott, der nicht Gottes Herrlichkeit und Gerechtigkeit in sich trägt. Es ist die Gerechtigkeit nach Seinem Massstab, die vollkommene Gerechtigkeit - so wie Er den Menschen ursprünglich erschaffen hat, ohne Sünde; so wie Sein Sohn Jesus Christus als Mensch auf der Erde gelebt hat und in allem den Willen des Vaters getan hat (Johannes 4,34; Römer 3,23; Römer 8,3-4).

Der natürliche Mensch wird deshalb nach dem physischen Tod von Gott zu Recht verurteilt werden, und zwar zur Verdammnis in der ewigen Gottesferne, dem Feuersee (Hebräer 9,27; Offenbarung 20,15). Kein Mensch kann sich aus eigener Kraft, aus eigenem Bemühen oder durch das Halten von Regeln und Gesetzen vor diesem kommenden Urteil retten; auch keine Religion dieser Welt, keine Philosophie oder irgendeine andere Kraft kann den Menschen gerecht machen vor Gott - ausser dem Evangelium von Christus, welches Gottes Kraft zur Errettung ist (Apostelgeschichte 4,12; Römer 1,16).

Das Wesen Gottes ist vollkommene Heiligkeit und Gerechtigkeit, wie auch vollkommene Liebe, Mitleid und Erbarmen. Er wünscht keinem Menschen das Urteil der ewigen Verdammnis, sondern dass jeder Mensch sich retten lässt durch den Glauben an Jesus Christus, der unsere Sünden durch Seinen Tod am Kreuz an unserer Stelle gesühnt hat (2. Mose 34,6-7a; Jesaja 53,5-6; Hesekiel 18,23+32; Hesekiel 33,11; 1. Timotheus 2,4-6; 2. Petrus 3,9; 1. Johannes 2,2). Gott hat Seine unfassbar grosse Liebe zu den Menschen bewiesen durch die Sendung und Hingabe Seines Sohnes; Er ist bis zum Äussersten gegangen und hat von Seiner Seite her alles getan, um den Menschen Sünden vergeben, ihnen Seine Gnade erweisen zu können und sie mit Sich Selbst zu versöhnen (Römer 5,6-11; Römer 11,15; 2. Korinther 5,17-21; Epheser 2,7-8+16; Kolosser 1,13-14+20-21; 1. Petrus 1,18-19; 1. Johannes 4,9-10).

Selbst im gefallenen Zustand hat Gott dem Menschen die Ähnlichkeit mit Seinem Bild zu einem gewissen Teil belassen. Diese Ähnlichkeit zeigt sich in der Willensfreiheit und im Gewissen des Menschen (Sprüche 15,16; Jesaja 42,24; Jesaja 55,1-3; Matthäus 23,37; Johannes 8,9; Römer 2,13-15; 1. Timotheus 4,2; Hebräer 9,14; Hebräer 10,22; Offenbarung 22,17). Aber wegen der Versklavung an die Sünde sucht der Mensch Gott nicht von sich aus. Er ist geistlich tot durch die Übertretungen und Sünden, d.h. das göttliche Leben (griech. zoä) ist beim Sündenfall aus dem Geist des Menschen gewichen (Römer 3,10-12; Römer 6,16-17+20; Epheser 2,1-3; Kolosser 2,13).

Auch hier ist es wieder Gott, der dem Menschen in Seiner suchenden Liebe und Gnade entgegen kommt: Der Vater zieht zu Christus, der Sohn sucht die Verlorenen und der heilige Geist überführt von Sünde, Gerechtigkeit und vom Gericht (Lukas 15,3-7; Lukas 15,8-10; Lukas 15,11-32; Lukas 19,10; Johannes 6,37+44-45+65; Johannes 16,8; Apostelgeschichte 16,14). Es ist dies die «vorlaufende Gnade Gottes», welche allen Menschen gilt. Dies führt dazu, dass alle Menschen die Möglichkeit haben zu glauben (Johannes 3,16; Römer 2,4; 1. Timotheus 2,4; 2. Petrus 3,9). Und jetzt ist der «nachfolgende Wille des Menschen» gefordert (Lukas 15,18-19), hier liegt nun die persönliche Verantwortung des Menschen: vor Gott zu kapitulieren (Lukas 15,21), das Rettungsangebot Gottes durch den Glauben anzunehmen und an den Sohn Gottes, Jesus Christus, zu glauben, an Seinen Tod am Kreuz, wo Er an meiner Stelle Sein Blut wegen meinen Sünden vergossen hat (Jesaja 53,4-5; Johannes 1,12; Johannes 3,16; Römer 4,23-25; 1. Korinther 15,3; Kolosser 2,13-14; Hebräer 9,11-14; 1. Petrus 2,24; 1. Petrus 3,18).

Der Glaube ist kein Werk, keine Leistung des Menschen, sondern Schuldigkeit Gott gegenüber; Er fordert vom Menschen Glauben (Epheser 2,8-9; Hebräer 11,6).

Durch diesen Glauben wird der Mensch von Gott aus Gnade und ohne Verdienst des Menschen gerechtfertigt, d.h. gerecht gesprochen. Es wird ihm die Gerechtigkeit Jesu Christi angerechnet (Römer 3,24-28; Römer 5,16-17; 1. Korinther 1,30; 2. Korinther 5,21); einst unter dem Zorn Gottes, ist er jetzt versöhnt mit Gott und darf in Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott leben (Johannes 3,36; Johannes 14,16+23; Römer 5,1; Epheser 2,3-7; 1. Thessalonicher 1,10; 1. Johannes 1,3-7).

Dieser Glaube ist nötig von Seiten des Menschen, um von dem barmherzigen Gott wiedergeboren zu werden durch den Heiligen Geist und durch das lebendige Wort der Wahrheit. Der Geist Gottes nimmt Wohnung im Menschen und macht den durch die Sünde geistlich toten Menschen lebendig. Neues Leben ist nun durch die Auferstehung Jesu Christi in diesem Menschen: das Leben Jesu und damit eine neue Natur (Römer 8,2; 2. Korinther 5,17; Epheser 2,1+4-8; Epheser 4,24; Kolosser 2,13; Titus 3,5-7; Jakobus 1,18; 1. Petrus 1,3+23).

Muss man also «nur» glauben, um gerettet (wiedergeboren, gerechtfertigt, mit Gott versöhnt) zu werden? Der Mensch nützt sofort die Weite eines Begriffes (‹glauben›) aus, um ihn mit seinen eigenen Vorstellungen zu füllen. Aber der Gesamtzusammenhang des Alten und Neuen Testamentes macht unmissverständlich deutlich, was der Glaube beinhaltet, welcher den Menschen rettet (rettender Glaube). Zu Tode erschrocken fragte der Kerkermeister von Philippi Paulus und Silas: «Was muss ich tun, dass ich gerettet werde?» Ihre Antwort: «Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!» In der Folge unterwiesen sie ihn und sein Haus im Heilsplan Gottes und erklärten ihnen den rettenden Glauben, bevor sie die gläubig Gewordenen tauften (Apostelgeschichte 16,29-33).


Die vier Säulen des rettenden Glaubens(gebäudes):

1) Sündenerkenntnis: Sünde, Stolz und Egoismus im eigenen Leben wahrnehmen (zugeben) und anerkennen, dass diese Dinge Rebellion gegen Gott bedeuten; erkennen, dass die Sünde unausrottbar in jedem Menschen wohnt (im Verbrecher, wie im «Gutmenschen») und unüberbrückbar von Gott trennt. Der heilige Geist überführt von der unbezifferbar grossen Schuld der Sünde (Hiob 15,14-16; Psalm 53,3-4; Sprüche 28,13; Jesaja 59,2; Markus 7,21-23; Johannes 8,7; Johannes 16,8; Römer 3,9-20+23; Römer 7,18).

2) Unterwerfung unter Gott: sich demütigen und kapitulieren vor Ihm mit den eigenen Wegen der Selbstüberzeugung und Selbstrechtfertigung; Seinem Wort in allem Recht geben, was es über meinen verlorenen Zustand vor Ihm in Sünde und Schuld sagt; Zustimmung zu Seinen Kapitulationsbedingungen (1. Samuel 15,23; Psalm 119,128+160; Sprüche 14,12; Lukas 9,23-24; Lukas 13,24; Lukas 14,28-33; Lukas 15,18-21; Römer 2,1+3; Römer 3,4; Römer 6,16+20+23; Epheser 2,1-3; 2. Timotheus 3,16; Hebräer 2,1-3; Jakobus 4,6-10).

3) Busse (griech. metanoia): Gesinnungsänderung / Umdenken in Bezug auf Gott und Sein Wort und in Bezug auf meine Sündenschuld und Sündennatur, begleitet von aufrichtiger Reue über das bisherige Leben in Sünde. Busse führt zu einem von aussen wahrnehmbar veränderten Leben: zur Abkehr von der Sünde, zur Umkehr zu Gott (=Bekehrung); zur Entschlossenheit, nun Gott zu dienen (aktiver Wille) und den wiederkommenden Herrn zu erwarten.

Kurzfassung ‹Busse›: Gesinnungsänderung, die zu einem veränderten Leben führt (Jesaja 55,7; Hesekiel 3,19; Hesekiel 18,21-23+32; Hesekiel 33,9+11; Matthäus 3,8; Matthäus 9,13; Matthäus 21,28-29; Markus 1,15; Lukas 13,3; Lukas 24,47; Apostelgeschichte 2,38; Apostelgeschichte 3,19; Apostelgeschichte 11,18; Apostelgeschichte 17,30; Apostelgeschichte 20,21; Apostelgeschichte 26,20; 1. Thessalonicher 1,9-10; 2. Petrus 3,9).

4) Vertrauen: einzig und allein auf die Gnade Gottes und auf das Erlösungswerk des Herrn Jesus Christus am Kreuz für die völlige Vergebung meiner Sündenschuld und für das ewige Heil (Jesaja 53,5; Johannes 1,12; Epheser 2,8-9; Kolosser 1,13-14; Hebräer 10,14; 1. Petrus 1,18-19; 1. Petrus 2,24).

Die 4 Säulen lassen sich möglicherweise besser im Gedächtnis behalten durch das Akronym SUB-V (Sündenerkenntnis; Unterwerfung; Busse; Vertrauen).

Wenn man (gedanklich) eine (oder mehr) der vier Säulen entfernt, so muss das Glaubensgebäude einstürzen.


Glaubenswachstum und Heiligung

Der rettende Glaube ist nicht eine 'einmal für immer' praktizierte Angelegenheit – im Gegensatz zu der einmal für immer erworbenen und ewig gültigen Erlösung durch unseren Herrn und Heiland, der Sich Selbst ein einziges Mal zum ewig gültigen Opfer dargebracht hat (Hebräer 9,12+24-28; Hebräer 10,10+14). Denn die selben vier Säulen tragen auch den vom Gläubigen geforderten ausharrenden Glauben, der zum Wachstum im Glauben und zur Heiligung führt. Nachdem uns durch die Gnade Gottes in Jesus Christus alles geschenkt ist im Hinblick auf das ewige Heil, macht die Bibel in Bezug auf das Ausharren im Glauben auch wieder die persönliche Verantwortung des Menschen sehr deutlich. Der gläubig gewordene Mensch wird nicht zu einem umprogrammierten Roboter mit ausgeschaltetem eigenen Willen und eingebautem Automatismus zum Guten.

Die Verantwortung des Gläubigen «im Glauben ausharren/bleiben/festhalten bis ans Ende» wird sehr häufig im Neuen Testament thematisiert (bzw. die Konsequenzen davon, es nicht zu tun) und auch schon im Alten Testament beleuchtet; der Glaubensanfang ist nicht bereits das Ende (ausser in der Situation des Schächers am Kreuz) – das Ende ist entscheidend (Hesekiel 3,20; Hesekiel 18,24+26; Hesekiel 33,12-13+18; Habakuk 2,4; Matthäus 10,22; Lukas 21,19+36; Johannes 15,4-6; Apostelgeschichte 11,23; Apostelgeschichte 13,43; Apostelgeschichte 14,22; Römer 1,16-17; Römer 2,7; 2. Korinther 11,3; Galater 3,1-4; Galater 4,9-11; Galater 5,4-7; Kolosser 1,21-23a; 1. Thessalonicher 3,5-7; 1. Timotheus 1,5-7+18-19; 1. Timotheus 5,14-15; 1. Timotheus 6,10+21; 2. Timotheus 2,12+16-18+24-26; 2. Timotheus 4,7+10; Hebräer 3,6+12-14; Hebräer 10,35-36+38-39; Hebräer 12,1; Jakobus 2,5; Jakobus 5,19-20; 2. Petrus 1,5-11; 2. Petrus 2,20-22; 2. Petrus 3,17; 1. Johannes 2,24+28; 1. Johannes 5,13; Offenbarung 1,9; Offenbarung 2,19; Offenbarung 3,10-11; Offenbarung 14,12).


Die neutestamentliche Gemeinde

Die Gemeinde (gr. ekkläsia: die Heraus- oder Zusammengerufene, die [an einem bestimmten Ort] Versammelte) ist der von Gott, dem Sohn Jesus Christus an Pfingsten ins Leben gerufene Organismus. Dieser Organismus – in seiner Fülle nur sichtbar für den dreieinigen Gott – wird seither allein durch Ihn aufgebaut und zubereitet.

Der Herr Jesus Christus wird den Aufbau dieses Organismus zum Abschluss und zur Vollendung bringen, wenn Er alle Glieder Seiner Gemeinde (auch die Entschlafenen) durch Auferstehung und Entrückung zu Sich holen wird, um das Lebenswerk jedes einzelnen Gotteskindes vor Seinem Richterstuhl offenbar werden zu lassen und im Feuer zu erproben und die Gemeinde dann als Seine reine und unbefleckte Braut zur Hochzeit in das Haus Seines Vaters zu führen.

Seit Pfingsten ist die Gemeinde der Leib des Christus in dieser Welt und gleichzeitig Tempel Gottes und des Heiligen Geistes und Haus Gottes bzw. des Christus (Matthäus 16,18; Apostelgeschichte 2,41+47; Römer 14,10-12; 1. Korinther 3,6-17; 1. Korinther 4,5; 2. Korinther 5,10; Epheser 1,22-23; Epheser 2,20; Epheser 3,6; Epheser 4,11-16; Epheser 5,26-27; Kolosser 1,18-24; Kolosser 2,19; 1. Thessalonicher 3,13; 1. Thessalonicher 4,14-17; 1. Thessalonicher 5,23; 1. Timotheus 3,15; Hebräer 3,6; Judas 24; Offenbarung 19,7-8).

Zur wahren Gemeinde Jesu Christi können nur an Christus gläubig gewordene und von Gott durch das Wort der Wahrheit gezeugte und geheiligte (d.h. wiedergeborene) Menschen gehören (Johannes 1,12-13; Apostelgeschichte 5,14; 1. Korinther 1,2; Galater 2,16; Jakobus 1,18; 1. Petrus 1,3).

Durch Glauben und Wiedergeburt wird der Mensch von Jesus Christus durch den Heiligen Geist in Seinen Leib getauft und gehört nun zu der Gemeinde der Erlösten, der Erstgeborenen, die im Himmel eingetragen sind. Nur der Herr kennt und sieht jetzt diese Gesamtheit der Gläubigen, die 'Gesamtversammlung'. Hier und jetzt auf der Erde wird diese Gesamtgemeinde bis zur Auferstehung und Entrückung der Gläubigen repräsentiert durch jede einzelne sichtbare örtliche Gemeinde Jesu Christi (1. Korinther 12,12-13+26-27; 2. Timotheus 2,19; Hebräer 12,22-23; Offenbarung 1,20; vgl. Offenbarung 2-3).

Eine sehr treffende biblische Definition von Gemeinde sagt: Gemeinde ist Gemeinschaft der Heiligen im Licht (1. Johannes 1,7) - d.h. unter dem Wort Gottes und in der Gegenwart Jesu Christi.

Der Heilige Geist eint die Gläubigen in der Gemeinde: im Wort der Wahrheit, in der Liebe, im Werk und Dienst für Gott. Die geistgewirkte Einheit in der Ortsgemeinde ist sehr wichtig, um Zweck und Aufgabe der Gemeinde zu erfüllen: Gott wahrhaftig (im Geist und in der Wahrheit) anzubeten, die Gläubigen zu erbauen, sie in Glauben und Heiligung (Jesus-Ähnlichkeit) zuzurüsten und zu festigen, die Mitmenschen mit dem Evangelium zu erreichen und ihnen Licht und Salz zu sein. Die Gläubigen in der örtlichen Gemeinde haben die Verantwortung, diese Einheit in Liebe und Frieden zu bewahren (Matthäus 5,13-16; Johannes 4,23-24; Johannes 13,34-35; Römer 16,17; 1. Korinther 1,10; Epheser 4,1-6+14-16; Philipper 1,27; Philipper 2,1-5; Kolosser 3,14; 2. Thessalonicher 1,3; 2. Thessalonicher 2,13-15).

Gottes Wille für jede gläubig gewordene Person ist es, dass sie sich einer örtlichen biblischen Gemeinde als lebendiger Stein verbindlich anschliesst, bzw. sich von Gott der Gemeinde hinzu-fügen lässt, d.h. es braucht jedes einzelne Gotteskind und das Wohlergehen der Gemeinde hängt von jedem einzelnen ab. Wo es weit und breit keine Gemeinde gibt, wird Gott die Person geistlich versorgen – immer mit dem Fokus, dass eine neue Gemeinde entsteht (Apostelgeschichte 2,47; Apostelgeschichte 5,14; Apostelgeschichte 16,9-10+14-15+40; Hebräer 10,24-25; 1. Petrus 2,5).

Denn die Gemeinde ist seit Pfingsten das von Gott bestimme Werkzeug, um Sein Heil zu den Menschen zu bringen. Sie ist Ausgangspunkt von allem Wirken Jesu Christi in dieser Welt. Er wirkt in dieser Welt durch örtliche Gemeinden, bzw. durch Menschen, welche in örtlichen Gemeinden verankert und rechenschaftspflichtig sind. Jede Missions-, Evangelisations- und Lehrarbeit geht von einer (oder mehreren) Ortsgemeinde aus, welche die Verantwortung für die ausgesandten Arbeiter trägt. Nach der Zeit der Apostel (und Propheten), welche das Fundament (= Jesus Christus) des Hauses/Tempels, bzw. der Gemeinde Gottes, gelegt haben, kennt das Neue Testament keine unabhängigen, freischaffenden Diener Gottes oder christlichen Werke mehr, die nicht unter der Autorität und Rechenschaftspflicht einer (oder mehrerer) örtlichen Gemeinde stehen; selbst Paulus wurde ausgesandt von der Gemeinde in Antiochia und legte dort Rechenschaft ab, wie auch in der Gemeinde in Jerusalem; das gleiche trifft zu für Petrus (Apostelgeschichte 11,1-18; Apostelgeschichte 13,1-3; Apostelgeschichte 14,27; Apostelgeschichte 15,1-4; Apostelgeschichte 18,22-23; Römer 16,1-5; 1. Korinther 3,9-11; Epheser 1,22-23; Epheser 2,19-22; Philipper 2,25-26; Kolosser 4,9+12+15-16; 1. Thessalonicher 1,6-7; 1. Timotheus 3,15; Titus 1,5; vgl. Jakobus 1,1 und Jakobus 5,14).

Die Fülle übergemeindlicher christlicher Werke, Ausbildungsstätten und übergemeindlicher „Dienstleister“ für die Gemeinden, die autonom arbeiten und nicht unter Autorität und Rechenschaftspflicht einer örtlichen Gemeinde stehen, sind schwer mitverantwortlich für die Schwächung und Unterwanderung unzähliger Gemeinden – und damit für den dramatischen geistlichen Niedergang und Abfall vom Wort Gottes innerhalb des Volkes Gottes in den letzten Jahrzehnten. Das Neue Testament macht klar, dass die Gemeinde (gr. ekkläsia: die von Gott Heraus- oder Zusammengerufene, die [an einem bestimmten Ort] Versammelte) Grundfeste und Säule der Wahrheit ist und nicht einzelne, von den Menschen hoch angesehene und verehrte Führer und Bibellehrer (vgl. Lukas 16,15; Römer 2,29), auch nicht irgendwelche Gemeinde-unabhängigen, unter eigener Autorität geführte Ausbildungsstätten, Bibelschulen oder Gemeinde-Dachverbände. Vielmehr waren und sind diese das Einfallstor, welches zu dem heutigen, erschütternden Zustand in der evangelikalen Christenheit geführt hat (Apostelgeschichte 20,29-30; 1. Timotheus 3,15; Hebräer 3,6).

Im Neuen Testament finden sich keine Hinweise auf zwei unterschiedliche Kategorien von „Gemeinde“ im Hier und Jetzt – einerseits eine unsichtbare weltweite Gemeinde und andererseits die Ortsgemeinden, so dass sich die gläubige Person entscheiden könnte, in einer örtlichen Gemeinde zu dienen – oder doch lieber in der „weltweiten Gemeinde“. Wir finden auch keine Stelle im Neuen Testament, wo Gläubige ermutigt oder angeleitet werden, ausserhalb oder unabhängig von und ohne Rechenschaftspflicht gegenüber einer verbindlichen örtlichen biblischen Gemeinde geistliche Arbeit zu tun und Botschafter für die Wahrheit, für Christus zu sein – denn die Gemeinde ist Grundfeste und Säule der Wahrheit.

Eine biblische örtliche Gemeinde repräsentiert vollgültig die Gemeinde Jesu Christi, Seinen Leib, bzw. die Herde Gottes; es finden sich auch keine Hinweise im Neuen Testament, dass die einzelnen örtlichen Gemeinden im jetzigen Gemeindezeitalter nur Teil einer unsichtbaren, globalen, bzw. weltweiten Gemeinde wären oder nur Teil oder Glieder des Leibes Christi (wie das deutlich über die einzelnen Gläubigen gesagt wird: Römer 12,4-5; 1. Korinther 12,12+27; Epheser 5,30). Paulus ermahnte die Ältesten (gr. episkopoi = Überblicker, Aufseher) der Gemeinde von Ephesus: „So gebt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde (= die Gemeinde von Ephesus), in welche der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes (= die Gemeinde von Ephesus) zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat!“, d.h. die Gemeinde von Ephesus repräsentierte die ganze Herde, bzw. die Gemeinde Gottes und damit auch den ganzen Leib – und ihre Ältesten waren zuständig für diese Ortsgemeinde (Apostelgeschichte 20,28; 1. Korinther 12,20+27; Kolosser 2,19; Kolosser 3,15; 1. Petrus 5,2-3).

Gerade das Bild des menschlichen Leibes spricht von einem zusammengefügten, komplex zusammenhängenden, an einem definierten Ort koordiniert funktionierenden Organismus und spricht nicht von vielen, über die ganze Welt zerstreuten „Leib-Teilen“, von denen sich der grösste Teil auf dieser Erde auch gar nie begegnen wird – geschweige denn, dass folgendes auf eine „unsichtbare weltweite Gemeinde“ zutreffen würde: „wir, die vielen ... als einzelne aneinander Glieder“ und „wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit“ oder „zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke einander Handreichung tun“ oder „der ganze Leib versorgt und zusammengeschlossen“ (Römer 12,4-5; 1. Korinther 12,12-27; Epheser 4,16; Kolosser 2,19).

Über die ganze Welt zerstreut gibt es viele vollgültige Gemeinden Gottes, jede für sich den Leib Christi repräsentierend, wie damals nach dem Zeugnis von Paulus die Gemeinde von Ephesus.

Unter bekannten, gleichgesinnten, durch das ganze Wort der Wahrheit geeinten Gemeinden besteht ein herzlicher, brüderlicher Austausch in Liebe. Sie beten auch für ihnen nicht bekannte Gemeinden von Heiligen („Hausgenossen des Glaubens“), wenn sie von ihren Nöten hören und leisten ihnen, falls möglich, konkrete Hilfe (Römer 12,13; Römer 15,25-26; 1. Korinther 16,1; 2. Korinther 8,1-7; Galater 6,9-10; Epheser 6,18-19; Kolosser 1,4; Kolosser 4,3; 1. Thessalonicher 1,7-8; 1. Thessalonicher 4,9-10; Hebräer 6,10).

Nur der dreieinige Gott kennt und sieht jetzt bereits die Gesamtheit der lebenden und entschlafenen, zu dem einen Leib Christi gehörenden Gläubigen; für uns jetzt im Diesseits ist die vereinte, versammelte Gesamtgemeinde zukünftig (2. Timotheus 2,19; Hebräer 12,23; Offenbarung 19,7-8).

Wir, die Kinder Gottes und Nachfolger Jesu Christi, sind berufen, in der örtlichen Gemeinde dem Herrn und den Geschwistern zu dienen, unsere Leiber (= unsere physischen Möglichkeiten) darzubringen als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, uns ein- und aufbauen zu lassen als lebendige Steine zu einem geistlichen Haus und heiligen Priestertum – ja, wir schulden es sogar, unser Leben hinzugeben für die Brüder. Wer den Herrn Jesus liebt, der hält Seine Gebote und er liebt die Brüder – nicht primär die ihm unbekannten auf der anderen Seite der Weltkugel, sondern die Geschwister in seiner Gemeinde am Ort (Apostelgeschichte 2,42; Apostelgeschichte 20,7; Römer 12,1+6-8; Epheser 4,2-3+16; Philipper 1,27; Philipper 2,1-5; Kolosser 3,13-15; 1. Thessalonicher 1,3; 1. Thessalonicher 2,14; 1. Timotheus 4,12; 1. Petrus 2,5; 1. Johannes 3,14-16). Ausser in Hebräer 12,22-23 (was der jetzigen Sicht Gottes entspricht, für uns aber einer zukünftigen, sichtbaren Realität – ganz im Gegensatz zum Vers 24) finden wir im Neuen Testament keinen Bezug auf eine einzige, zusammengefügte, durch Bänder und Gelenke verbundene, zusammengeschlossene (eingegliederte), koordiniert funktionierende globale (weltweite) Gemeinde, wie das einst die Braut des Lammes sein wird (Offenbarung 19,7-8).

Wenn es denn nun, für unsere menschliche Sicht wahrnehmbar, so eine einzige, herausgerufene und zusammengefügte, an einem bestimmten Ort sich versammelnde (= Begriffsdefinition von ekkläsia/Gemeinde) weltweite Gemeinde gäbe – wann und wo würde sie sich versammeln? Wer wären ihre Ältesten und Diakone? Wer würde diese erkennen, prüfen, berufen und einsetzen? Wer würde taufen und das Mahl des Herrn austeilen? Wer würde die Gemeindezucht ausüben und diese Gemeinde vor Irrlehrern und jedem Wind der Lehre (vgl. Epheser 4,14) beschützen?

Wenn das Neue Testament über die oder zu der „Gemeinde“ oder zu den „Gemeinden“ spricht, so ist in erster Linie eine (oder mehrere) konkrete örtliche Gemeinde direkt angesprochen (Apostelgeschichte 2,47; Apostelgeschichte 5,11; Apostelgeschichte 8,1; Apostelgeschichte 9,31; Apostelgeschichte 11,22+26; Apostelgeschichte 12,1+5; Apostelgeschichte 13,1; Apostelgeschichte 14,23+27; Apostelgeschichte 15,3-4+22+41; Apostelgeschichte 16,5; Apostelgeschichte 18,22; Apostelgeschichte 20,17+28; Römer 16,1+4-5+23; 1. Korinther 1,2; 1. Korinther 6,4; 1. Korinther 7,17; 1. Korinther 16,19; 2. Korinther 1,1; 2. Korinther 8,1+18-19+23-24; 2. Korinther 11,8; 2. Korinther 12,13; Galater 1,2+22; Philipper 4,15; Kolosser 4,16; 1. Thessalonicher 1,1; 1. Thessalonicher 2,14; 2. Thessalonicher 1,1+4; 3. Johannes 6+9-10; Offenbarung 1,4+11+20; Offenbarung 2,1+8+12+18; Offenbarung 3,1+7+14) oder/und die Schrift macht grundsätzliche Aussagen und Belehrungen über Wesen und Bestimmung der Gemeinde, welche für alle örtlichen Gemeinden Jesu Christi Gültigkeit haben (Matthäus 16,18; Matthäus 18,17; Lukas 12,32; Apostelgeschichte 8,3; Römer 12,4-8; 1. Korinther 4,17; 1. Korinther 5,12; 1. Korinther 10,16-17+21+32; 1. Korinther 11,16+22; 1. Korinther 12,4-31; 1. Korinther 14,1-40; 1. Korinther 15,9; 2. Korinther 11,28; Galater 1,13; Epheser 1,22; Epheser 3,10+21; Epheser 4,11-16; Epheser 5,23-25+27+29+32; Philipper 3,6; Kolosser 1,18+24; Kolosser 2,19; Kolosser 4,5; 1. Thessalonicher 4,12; 1. Timotheus 3,5+7+15; 1. Timotheus 5,16; Hebräer 2,12; Hebräer 12,23; Jakobus 5,14; Offenbarung 2,7+11+17+23+29; Offenbarung 3,6+13+22; Offenbarung 22,16).

Das Neue Testament spricht also jeweils eine oder mehrere konkrete Ortsgemeinden an und es spricht im allgemeinen, grundsätzlichen Sinn über die Gemeinde, was dann für weltweit alle wahren Gemeinden Gottes verbindlich gilt.

Nie spricht das Neue Testament von der Gemeinde und meint aber alle Gemeinden eines bestimmten geographischen Bereiches (z.B. die Gemeinde Jesu in Kleinasien oder in Judäa oder in Mazedonien, usw.), sondern es spricht von ihnen in der Mehrzahl (Apostelgeschichte 9,31; Apostelgeschichte 15,41; Römer 16,16; 1. Korinther 1,2; 1. Korinther 7,17; 1. Korinther 11,16; 1. Korinther 14,33-34; 1. Korinther 16,1+19; 2. Korinther 8,1+18-19+23-24; 2. Korinther 11,8+28; 2. Korinther 12,13; Galater 1,2+22; 1. Thessalonicher 2,14; 2. Thessalonicher 1,4; Offenbarung 1-3; Offenbarung 22,16).

Über der örtlichen Gemeinde Jesu Christi gibt es keine höhere Ebene einer geistlichen Struktur, einer übergemeindlichen Dach- oder Vereinsorganisation mit übergemeindlichen Leitern, Experten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, denen Autorität und Aufsicht über mehrere Ortsgemeinden zustehen würde. Wie vom Herrn Jesus prophetisch vorausgesagt, schlichen sich genau solche unbiblische, übergemeindliche Strukturen ein, praktisch noch zur Zeit der Apostel. Diese von Geltungsdrang, Kontroll- und Machtgier getriebene Entwicklung führte zum raschen geistlichen Niedergang und schrittweisen Abfall eines grossen Teils der Christenheit vom Wort Gottes und zum Aufstieg des Klerus in einem Bischof-System, bis hin zum Papsttum, bzw. zu den Staatskirchen, welche zusammen mit der weltlichen Macht ihre eigene Macht optimierten (Matthäus 11,12; Markus 10,42-45; Lukas 16,16; Apostelgeschichte 20,28-29; Römer 16,17-18; 1. Timotheus 3,15; 1. Timotheus 6,3-5 – beachte „Bereicherung/Beschaffung“: damit kann auch Ansehen/Einfluss gemeint sein, nicht nur Geld; 2. Johannes 9-10; 3. Johannes 9-10).

Schon die früheste Kirchengeschichte zeugt davon: Ignatius war Bischof um das Jahr 100 n. Chr. in Antiochien. Er begann zu lehren, dass die Gemeinde neben Ältesten einen über ihnen stehenden Bischof haben sollte (obwohl biblisch mit Bischof einfach das in Demut dienende Amt der Ältesten gemeint ist). Er lehrte, dass jede Gemeinde ein Teil einer weltweiten Kirche sei und er meinte, eine Gemeinde habe nur die Autorität, Taufen und das Mahl des Herrn abzuhalten, wenn sie einen über den Ältesten stehenden Bischof habe. Irenäus von Lyon (125-202) verbreitete bereits die Idee eines Bischofs als Autorität über mehrere Gemeinden. Cyprian, Bischof von Karthago (um 200-250) festigte die unbiblische Lehre, dass bestimmte Bischöfe Autorität über viele Gemeinden hätten und sich die lokalen Hirten ihnen unterordnen müssten. Gleichzeitig kritisierte er die damaligen kleinen bibeltreuen Gemeinden der Novazianer. Bald schon war es allgemeine Überzeugung in dieser „Christenheit“, dass die Lehr-Traditionen der Kirche (d.h. der Bischöfe) auf der gleichen Autoritätsstufe mit der Bibel stehen.

Unverhandelbar steht das Zeugnis der sieben Gemeinden in Offenbarung 2 und 3, dass jede Ortsgemeinde allein ihrem Haupt, dem erhöhten Herrn Jesus Christus Rechenschaft schuldet.

Allein Christus ist Priester nach der Weise Melchisedeks und Er hat keine Autorität-ausübende Priesterschaft über den neutestamentlichen Gemeinden eingesetzt, sondern einzig das heilige und königliche Priestertum aller Gläubigen (Hebräer 7,21-22; 1. Petrus 2,5+9; Offenbarung 1,6).

Die örtliche Gemeinde Jesu Christi ist also keine Organisation, keine Institution, kein Verband, kein Gebäude, sondern ein unabhängiger, selbstverwalteter, göttlicher Organismus, der sich durchaus an seinem Ort gemäss den lokalen Gegebenheiten organisieren muss (Programm, Treffpunkt, eventuell Miete, Absicherung vor dem Gesetz durch einen Verein, usw.). Sie kennt nur eine übergeordnete Autorität: ihr Haupt, der erhöhte Herr Jesus Christus, der die einzelnen Glieder der Gemeinde führt und leitet durch den Heiligen Geist. Wenn eine Gemeinde neu entsteht, wird es in der Regel eine gewisse Wachstumsphase brauchen, bis aus dem Kreis der Brüder durch den Heiligen Geist Älteste (das Neue Testament zeigt die Ältesten durchwegs in der Mehrzahl) erkannt, geprüft, berufen und eingesetzt werden – je nach Grösse der Gemeinde auch Diakone (Diener, bzw. Unterstützer für die Ältesten). Wenn Älteste in einer Gemeinde fehlen, beurteilt dies das Neue Testament eindeutig als Mangel (Apostelgeschichte 14,23; Römer 8,14; 1. Korinther 3,16-17; 1. Timotheus 3,1-13; Titus 1,5-9).

Die Ältesten haben die Aufgabe, mit Eifer für das Haus Gottes (= die Gemeinde) vorzustehen, zu leiten, zu überblicken und Aufsicht zu üben (zu hüten, hirten, beschützen, d.h. auch informiert zu sein über die drohenden Gefahren); die einzelnen Glieder zu nähren mit dem Wort Gottes, mit der guten Lehre und dem ganzen Ratschluss Gottes; zu festigen im Glauben; in geistliches Wachstum und in die Heiligung zu führen (d.h. sie darüber zu lehren aus der Schrift); zu ermahnen, zu ermutigen und zu trösten; Vorbild zu sein im Wort, im Wandel, in der Liebe (zum Herrn und zu den Geschwistern), im Geist, im Glauben, in der Reinheit; Widrigkeiten, Anfeindungen, Bosheiten zu erdulden; sich hinzugeben als Diener von allen. So sollen die Ältesten handeln in der Gemeinde, und zwar ohne Zwang (z.B. wegen Lohnbezug), freiwillig („gratis“) und mit Hingabe (Markus 10,43-45; Johannes 21,15-17; Apostelgeschichte 20,27-31; Römer 12,8; Kolosser 1,28; 1. Timotheus 3,1-7; 1. Timotheus 4,12; 2. Timotheus 2,1-2+24-26; Titus 1,5-9; Hebräer 13,17; 1. Petrus 5,1-3; 1. Johannes 3,16).

Neben den Ältesten (Hirten, Lehrer, möglicherweise Evangelisten) der Gemeinde kann es durchaus noch weitere Verkündigungsdienste geben, wie weitere Evangelisten und Lehrer ohne Ältestenfunktion, aber unter der Aufsicht und Autorität der Ältesten. Diese Verkündiger werden möglicherweise auch in verschiedenen Gemeinden dienen – aber nicht, ohne selber verbindlich in einer Ortsgemeinde verankert und rechenschaftspflichtig zu sein (Apostelgeschichte 14,26-28; Apostelgeschichte 18,24-28/Titus 3,13; Apostelgeschichte 20,4; Epheser 4,11-16; 1. Thessalonicher 5,12-13).

Die einzelnen Glieder sind verpflichtet, gleichgesinnt und einmütig zu sein mit den anderen, in derselben Überzeugung zu wandeln und keine Spaltungen zu provozieren. Sie trachten danach, immer mehr so gesinnt zu sein wie Christus, nicht einfach Konsument, sondern eine Quelle des Segens zu werden in der Gemeinde, voll geschwisterlicher Liebe, im Licht zu wandeln, die Gemeinschaft mit dem Herrn und den Geschwistern in der Gemeinde zu suchen und sich auch immer wieder reinigen zu lassen durch das Wort Gottes und das Blut Jesu Christi. Sie sind bereit, die Lasten der anderen soweit möglich mitzutragen, insbesondere auch die Ältesten zu unterstützen (die in Wort und Lehre Dienenden, bei Bedarf auch mit materiellen Gütern) und sich ihnen unterzuordnen – es sei denn, es liegt eine begründete Klage oder dem Wort Gottes widersprechende Irrlehre vor (Römer 12,16; Römer 15,1-2; 1. Korinther 1,10; Galater 6,2; Epheser 4,1-3; Philipper 1,27; Philipper 2,1-5; 1. Thessalonicher 5,12-13; 1. Timotheus 5,17-21; Hebräer 13,17; 1. Petrus 1,22; 1. Petrus 3,8-9; 1. Johannes 1,6-7).

Besonders wichtig ist der Dienst, den Gott für die Frau vorgesehen hat in der Gemeinde: Wie in der Familie macht sie aus einem Haus ein warmes Heim der Geborgenheit. Ihre Herzensgesinnung des Dienens, der Demut, des Anstandes, der Keuschheit und der Sanftmut sind vor Gott sehr kostbar. Eine innige Beziehung zu ihrem Herrn Jesus Christus bringt gute Werke hervor, die für ihre ganze Umgebung wiederum Wohltat und Segen sind, und gleichzeitig bewirkt diese innige Beziehung zum Herrn für die Frau längerfristig Heil und Heilung für die emotionalen und geistlichen Knackpunkte ihres Lebens (was natürlich durchaus auch auf den gläubigen Mann zutrifft). Nebst vielen praktischen Diensten besteht eine wichtige Aufgabe der Frau in der Unterrichtung der Kinder.

Der Herr der Gemeinde, Jesus Christus, macht in Seinem Wort klar, dass die Lehr- und Leitungsaufgaben in der Gemeinde unter den Erwachsenen den Männern vorbehalten sind.

Ein feines, geistliches Empfinden der Frau kann für die Gemeinde überaus wertvoll sein, jedoch ist es der Frau nicht erlaubt, Autorität über den Mann auszuüben in der Gemeinde – sehr wohl aber bei allen Menschen Zeugnis abzulegen über ihren Erlöser und ihren Glauben (vgl. das Buch Ruth; 1. Samuel 25,2-42; Sprüche 31,10-31; Lukas 2,36-38; Lukas 10,38-42; Apostelgeschichte 9,36-39; 1. Korinther 14,34-36; 1. Timotheus 2,9-15; 2. Timotheus 1,5; Titus 2,3-5; 1. Petrus 3,1-6+15).

Eine der zentralen Aufgaben der Männer in der Gemeinde ist Gebet, Fürbitte, Danksagung (1. Timotheus 2,1-8). Wie oft hat wohl die Vernachlässigung dieser Aufgabe zu der ungebührlichen Übernahme von Leitungs- und Autoritäts-Aufgaben durch Frauen geführt?

Die Taufe (Glaubenstaufe) ist eine Anweisung des Herrn Jesus an die Gemeinde und wird von Brüdern der Gemeinde vorgenommen. Sie ist das Zeugnis eines gläubig gewordenen, wiedergeborenen und von Gott zur Gemeinde hinzugefügten Menschen vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Die Person bezeugt in der Taufe bildhaft, was in ihrem Innern durch Glaube und Wiedergeburt Realität geworden ist: Mit Christus gestorben, begraben und auferstanden zu einem neuen Leben (untertauchen im Wasser). Die Glaubenstaufe (zuerst glauben, dann taufen) ist kein Ritual oder Sakrament, sondern die bildliche Kurzfassung des Evangeliums. Niemand wird gläubig oder dem Leib des Christus zugefügt, indem er sich im Wasser taufen lässt. Die Taufe von Säuglingen ist eine menschliche Erfindung, welche an Verlästerung der Anweisung Christi grenzt und das Fundament der Gemeinde (alle Glieder sind wiedergeboren) zu untergraben sucht (Matthäus 28,19-20; Apostelgeschichte 2,38+41; Apostelgeschichte 8,12; Apostelgeschichte 9,18; Apostelgeschichte 10,43-48; Apostelgeschichte 18,8; Apostelgeschichte 19,1-5; Römer 6,1-13; 1. Korinther 15,1-3).

Das Mahl des Herrn ist die zweite Anweisung des Herrn an die Gemeinde zur bildhaften Darstellung einer geistlichen Realität: Der Herr Jesus hat Seinen Leib für uns brechen lassen, Sein Blut an unserer Stelle fliessen lassen und hat dadurch für uns eine vollkommene Erlösung geschaffen. Dieses Mahl ist nur bestimmt für wiedergeborene Gläubige, die diese geistliche Realität in persönlichem, ausharrendem Glauben und Bussfertigkeit praktizieren und auch bereit sind, sich selber darin immer wieder zu prüfen und korrigieren zu lassen. Das Mahl gehört zu der Gemeinschaft der Heiligen im Licht, miteinander und mit Christus. Das Brot, das wir brechen und der Kelch, den wir trinken, erinnert immer wieder daran und wir verkündigen damit den Tod des Herrn (und den Tod unserer Sündennatur mit Ihm) sowie sein vollkommenes und ein für alle Mal vollbrachtes Opfer – bis zu dem Moment, wo der auferstandene und erhöhte Herr wiederkommen wird, um uns zu sich zu nehmen (1. Korinther 10,16-17; 1. Korinther 11,23-32; Galater 2,20; 1. Johannes 1,7).

Die Geschwister in der Gemeinde sind aufgerufen, aufeinander acht zu geben und sich gegenseitig anzuspornen im Glauben, zur Liebe und zu guten Werken, einander zu ermutigen und die Versammlung nicht zu verlassen. Ebenso ist es auch ihre Aufgabe, Menschen unter ihnen, die dauerhaft und unbussfertig in offener Sünde leben und/oder Irrlehren vertreten, nach mehrmaliger Ermahnung aus der Gemeinschaft der Gemeinde auszuschliessen – um andere in der Gemeinde nicht zu Fall zu bringen und die Gemeinde vor der Ansteckungskraft des Bösen (vgl. Sauerteig) zu bewahren. Konfrontation und Korrektur ist Ausdruck der Liebe und Sorge um den Irrenden; Bussfertigkeit führt ihn zurück zum Leben. Ein Ausschluss aus der Gemeinschaft muss immer zum Ziel haben, die Betroffenen zur Umkehr und Wiederherstellung zu führen (Matthäus 18,15-17; Apostelgeschichte 20,30; Römer 16,17; 1. Korinther 5; 1. Korinther 15,33; 2. Korinther 2,5-11; 2. Korinther 7,9-12; Epheser 5,10-13; 2. Timotheus 2,19-21; Titus 3,10; Hebräer 10,24-25; Jakobus 5,19-20; 2. Johannes 9-11).


Biblische Zeitanalyse und zukünftige Ereignisse

Inhalt folgt.